Der Deutsche Beamten-Bund (dbb) Hessen hat heute einen umfangreichen Lagebericht zur Gewalt gegen Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes vorgelegt. Grundlage für die Untersuchung war eine Online-Befragung unter den im Öffentlichen Dienst des Landes Hessen beschäftigten Mitgliedern der dbb-Gewerkschaften.
Zu den Ergebnissen der dbb-Umfrage sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion, Günter Rudolph, heute in Wiesbaden:
„Die Ergebnisse der Studie bestätigen, was unter anderem ein Berichtsantrag der SPD-Landtagsfraktion im Jahr 2017 schon zu Tage gebracht hat. Insbesondere Polizeibeamte, Justizvollzugsbedienstete und Gerichtsvollzieher sind in erheblichem Maße Gewalt, Beleidigungen und Bedrohungen ausgesetzt. Aber auch in Schulen und Jobcentern wird der Umgang härter. Es zeigt sich deutlich, dass wir konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der Hessischen Landesbediensteten brauchen. Die gebetsmühlenartig wiederholten Danksagungen von Vertretern der Landesregierung vor allem an Polizei und Rettungskräfte sind jedenfalls kein wirksamer Beitrag zur Problemlösung.“
Die Studie lege zudem offen, an welchen Stellen angeknüpft werden müsse und könne, so Rudolph: „Es wird deutlich, dass sich die Betroffenen ein konsequenteres Durchgreifen der Justiz wünschen sowie eine bessere Vorbereitung auf und Unterstützung in Konfliktsituationen. Wir erwarteten von der Hessischen Landesregierung, dass sie dies ernst nimmt und daraus auch Konsequenzen zieht.“
Das Land als Arbeitgeber könne es sich nicht leisten, seine Beschäftigten im Stich zu lassen. „Insbesondere in Zeiten wie diesen brauchen wir einen starken Staat, der sich gegen Angriffe zur Wehr zu setzen weiß. Das beginnt beim Schutz seiner Beschäftigten“, so Rudolph.