Günter Rudolph (SPD): CDU will Ehrenamt erster, zweiter und dritter Klasse

Auf Antrag der SPD hat sich der Hessische Landtag in einer Aktuellen Stunde mit der Frage des Respekts und der Anerkennung von ehrenamtlich Tätigen beschäftigt. Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion, Günter Rudolph, hat in der Debatte die CDU vor der Einführung eines Ehrenamts erster, zweiter und dritter Klasse gewarnt.

Günter Rudolph zum Ehrenamt (14.06.2018)

Auf Antrag der SPD hat sich der Hessische Landtag in einer Aktuellen Stunde mit der Frage des Respekts und der Anerkennung von ehrenamtlich Tätigen beschäftigt. Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion, Günter Rudolph, hat in der Debatte die CDU vor der Einführung eines Ehrenamts erster, zweiter und dritter Klasse gewarnt.

Rudolph sagte am Donnerstag in Wiesbaden: „Der erneut von Ministerpräsident Bouffier geäußerte Vorschlag, 15.000 Besitzerinnen und Besitzer der sogenannten Ehrenamtscard das Landesticket kostenlos zur Verfügung zu stellen, grenzt Hunderttausende von ebenfalls ehrenamtlichen Tätigen weiterhin aus. Nachdem bereits der erste Vorschlag von Herrn Bouffier vor einigen Wochen heftig umstritten war und die öffentliche Reaktion deutlich machte, dass man ehrenamtlich Tätige nicht so unterschiedlich bewerten kann und soll, wie es die CDU tut, hat der Ministerpräsident seinen Vorschlag auf dem CDU Parteitag erneuert. Sein Vorschlag unterteilt ehrenamtlich Tätige in erster, zweiter und dritter Klasse. Dies wird den Hunderttausenden ehrenamtlich Tätigen nicht gerecht.“

Es gäbe alleine 75.000 ehrenamtliche Feuerwehrmänner und –frauen, 75.000 Ehrenamtliche in den hessischen Jugendverbänden, davon über 7.500 Personen, die die sogenannte Jugendleitercard besäßen und über 130.000 Ehrenamtliche,  die auf der Ebene des Sports tätig seien

„Viele weitere Tausende, die im Deutschen Roten Kreuz, dem Technischen Hilfswerk, den Maltesern, den Tafeln oder den Hospizvereinen tätig sind, werden von dem CDU-Vorschlag ausgegrenzt, wenn sie nicht die gleiche Wertschätzung und Anerkennung genießen, wie die 15.000 Besitzern der sogenannten Ehrenamtscard. Die ehrenamtlich Tätigen in unserer Gesellschaft, egal in welcher Stelle sie tätig sind, verdienen unseren Respekt und unsere Anerkennung. Unterschiedliche Honorierung ehrenamtlicher Tätigkeiten ist der völlig falsche Ansatz. Oft geht es ehrenamtlich Tätigen auch nicht um materielle Vergünstigungen. Vielmehr wollen sie, dass man ihre ehrenamtliche Tätigkeit auch gesellschaftlich wertschätzt“, so der Parlamentarische Geschäftsführer