
Kassel. Die Uni Kassel hat sich in den vergangenen Jahren überaus positiv entwickelt. Dieses Resümee zogen die Landtagsabgeordneten der SPD-Nordhessenrunde nach einem Gespräch mit dem Präsidenten der Kasseler Uni, Professor Rolf-Dieter Postlep. Die gute Entwicklung sei unter anderem auch auf das Geschick des Präsidenten zurückzuführen, der es bestens verstanden habe, die nordhessische Region mit ins Boot zu holen. Die Hochschule ist für den Arbeitsmarkt des strukturschwachen Nordhessen eine wichtige Größe, sagte die Sprecherin der SPD-Nordhessenrunde, Brigitte Hofmeyer, mit Blick auf die mehr als 10.000 Arbeitsplätze, die dank der Existenz der Universität Kassel mittel oder unmittelbar in der Region Nordhessen entstanden seien. Gleichwohl bedauerten die SPD-Landespolitiker, dass sich der Ausbau der Kasseler Uni wegen fehlender Finanzmittel um viele Jahre verzögert habe. Für die mittlerweile 24.000 Studierenden sei es von großer Bedeutung, dass sie eine intakte Infrastruktur mit guten Lern und Studienbedingungen zur Verfügung gestellt bekommen.
Durch die Zusammenlegung der Abiturjahrgänge seien alle hessischen Hochschulen vor große und fortdauernde Herausforderungen gestellt, ohne dass die Landesregierung konkret unterstützt hätte. Während die SPD stets gefordert habe, die Hochschulen auch finanziell so auszustatten, dass sie mit dem Anstieg der Studierenden zurechtkommen, habe sich die hessische CDU-Wissenschaftsministerin noch Ende 2012 überrascht gezeigt vom plötzlichen Ansturm von Studierenden. Wenn die Hochschulen den Ansturm der Studierenden trotzdem irgendwie bewältigt haben, dann ist das in erster Linie ihr Verdienst, betonte auch Dr. Thomas Spies (Marburg), Vorsitzender des SPD-Arbeitskreises Wissenschaft und Kunst im Hessischen Landtag.
Da auf absehbare Zeit weiter mit hohen Studierendenzahlen zu rechnen sei, müsse die Uni finanzielle Planungssicherheit bekommen, forderten Hofmeyer und Spies. Statt befristeter Finanzierungsprogramme seien eine angemessen hohe und verlässliche Grundfinanzierung sowie die Fortführung der Heureka-Bauprogramme dringend erforderlich. Auch der Bund müsse sich mit den Ländern einigen, wie er sich an dieser Finanzierung beteiligen könne.